Plakat-Kommunismus

Der Antikommunismus ist so alt wie der wissenschaftliche Kommunismus selbst

Der Antikommunismus ist so alt wie der wissenschaftliche Kommunismus selbst. Im „Manifest der Kommunistischen Partei“ von 1848 bezeichnen Marx und Engels den damaligen Antikommunismus als „heilige Hetzjagd“, bei der sich alle reaktionären Mächte verbündet haben – vom Zar, über den Papst bis zum reaktionären Preußentum.

Am 18. März 1871 hatten sich die Arbeiterinnen und Arbeiter in Paris bewaffnet zur Revolution gegen die Bourgeoisie erhoben, deren Staatsmacht gewaltsam zerschlagen und – erstmals in der Geschichte – ihre eigene revolutionäre Staatsmacht errichtet, die Pariser Kommune. Das war eine Kriegserklärung an die gesamte alte Welt der Ausbeutung. Die Herren der Welt starteten eine großangelegte antikommunistische Hetzkampagne und ermordeten 30.000 Kommunarden und Kommunardinnen unter führender Beteiligung des preußischen Staats in einer blutigen Konterrevolution. Karl Marx ist in seiner Schrift „Bürgerkrieg in Frankreich“ dieser antikommunistischen Hetze entgegengetreten und hat die Erfahrungen des Kampfes der Pariser Kommune solidarisch ausgewertet.

Die Hauptzielscheibe des Antikommunismus war nicht nur in Deutschland bis zum Ersten Weltkrieg der Marxismus, der auf engste verknüpft war mit dem Namen Karl Marx.

Gegen die Oktoberrevolution und die sozialistische Sowjetunion

Mit dem Sieg der Oktoberrevolution 1918 änderte sich Form und Charakter des Antikommunismus. Denn jetzt hatte die erste proletarische Revolution in einem der größten Länder der Erde gesiegt, es war in der Praxis bewiesen, dass der wissenschaftliche Kommunismus wirklich eine Anleitung für die Revolution gegen die Bourgeoisie war. Die Zielscheibe des Antikommunismus war nun vor allem auch die Praxis des sozialistischen Aufbaus in der Sowjetunion, um zu beweisen, dass der Kapitalismus eben doch das Beste sei für die Arbeiterklasse. Jede noch so absurde Lüge und Verleumdung wurde aus dem Hut gezaubert und der Antikommunismus verknüpfte sich vor allem in Deutschland mit der Judenfeindschaft und hetzte gegen die „jüdischen Bolschewiken“. Gleichzeitig wurde versucht militärisch die junge Sowjetmacht zu vernichten, was aber scheiterte.

Nach Lenins Tod 1923 und dem Ende des ersten Versuchs der Imperialisten, die UdSSR militärisch zu besiegen, wurde Stalin 1924 neuer Generalsekretär der KPdSU(B). Stalin verstand es am besten den Kampf für die proletarische Weltrevolution und die Fortführung der Revolution in der UdSSR weiter zu führen und weiter zu entwickeln. Er stand ab Mitte der 20er Jahre an der Spitze der kommunistischen Bewegung, die sich inzwischen über die ganze Welt ausgebreitet hatte.

Der Antikommunismus der Nazis

Spätestens ab 1933 als die Nazis die politischen Schalthebel der Macht in Deutschland übernahmen konzentrierte sich der Antikommunismus zunehmend auf die Person Stalins und die UdSSR, die bewiesen hatte, dass es möglich ist eine Welt ohne Ausbeutung aufzubauen. Der Antikommunismus der Nazis verschmolz fast vollständig mit der nazistischen Judenfeindschaft: „der jüdische Bolschewismus“ mit Stalin an der Spitze wurde als „Todfeind“ ausgemacht, den es mit allen Mitteln zu vernichten galt ebenso wie die Juden insgesamt, deren Marionette ja der „Bolschewismus“ und Stalin waren, um ihre angebliche Weltherrschaft aufzubauen und die „Arier“ zu vernichten.

Antikommunismus nach 1945

Nach 1945 lebte der Nazi-Antikommunismus in Deutschland im Kern ungebrochen weiter. Die militärisch besiegten, aber keineswegs verschwundenen Nazi-Kräfte in Deutschland, den USA, Europa und im Nahen Osten behielten den alten Nazi-Antikommunismus mit seinem judenfeindlichen Charakter vom Inhalt her bei, veränderten lediglich die Form und aktualisierten das eine oder andere Detail.

Der Antikommunismus der Nazis wurde in Westdeutschland nach 1945 von der herrschenden Klasse weiter verwendet, neu aufpoliert und weiter entwickelt. Bis heute ist in Deutschland ein wesentlicher Kernpunkt des Antikommunismus der sogenannte „Antistalinismus“, der in der Tradition des Nazi-Antikommunismus steht.

Antikommunismus in Deutschland heute

Der Antikommunismus in Deutschland heute hat viele Facetten und Formen. Auch wenn alle diese Varianten auch selbstständig existieren sind sie zumeist verknüpft mit der Hetze gegen Stalin.

Wer Stalin heute in Deutschland öffentlich verteidigt, wer sich über Stalin in irgendeiner Weise positiv äußert, sieht sich einer riesigen Koalition aller reaktionären und konterrevolutionären Kräfte von den Nazis, den bürgerlichen Parteien über Revisionisten, Trotzkisten bis zu Anarchisten gegenüber. Alle diese Kräfte sind sich einig gegen Stalin, schreien sich die Kehle heiser und verbreiten Verdrehungen, Verleumdungen und Lügen, um Stalin als grausamen Tyrannen und Diktator zu begeifern, und ihn – außer die Nazis – gar mit Hitler gleichzusetzen usw. – und viele fortschrittliche Menschen lassen sich davon anstecken. Der sog. „Antistalinismus“ wirkt heute in Deutschland bis hinein in sich als links verstehende und sogar revolutionäre Kräfte.

Warum ist diese Variante des Antikommunismus gerade in Deutschland so stark und weit verbreitet?

Das hat vor allem auch damit zu tun, daß die sozialistische Sowjetunion unter der Anleitung Stalins den Hauptanteil dazu beitrug, daß das nazi-faschistische Deutschland besiegt wurde. Allein aus diesem Grund müßten alle demokratischen Kräfte, die den Nazi-Faschismus hassen, sich im Gefühl der Dankbarkeit und Solidarität ernsthaft damit beschäftigen, warum Stalin so verleumdet wird. Deshalb wurde und wird Stalin weltweit von vielen positiv eingeschätzt, aber besonders in Deutschland auch von vielen gehaßt.

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Originaldokumente von Stalin (und auch Marx, Engels und Lenin) finden sich auf gesonderten Homepages, wo sämtliche Werke als PDF heruntergeladen werden können, um sich überhaupt selbst ein Bild von ihren Positionen und ihrem Kampf machen zu können, die von den Antikommunisten massiv verdreht und verfälscht werden, um antikommunistische Lügen glaubwürdig erscheinen zu lassen.

Der Antikommunismus besteht heute aber auch darin, eine Atmosphäre der Resignation bei allen revolutionären Kräften zu schaffen. Die scheinbar einleuchtenden „Argumente“, die Praxis habe doch bewiesen, dass der Kommunismus nicht funktioniere, dass Revolutionen zwangsläufig scheiterten verfehlen ihre Wirkung nicht. Als Beispiel wird dann immer wieder die Sowjetunion (oder auch die DDR) angeführt und das „Ende des Sozialismus“ auf die Gorbatschow-Zeit 1989 festgelegt.

Dem muss zweierlei entgegengehalten werden:

Erstens, vermengen die antikommunistischen Kräfte ganz bewußt die Zeit, wo in der UdSSR zu Lebzeiten von Lenin und Stalin wirklich Sozialismus und sozialistische Demokratie herrschte mit einer Zeit, wo längst die Restauration des Kapitalismus eingesetzt bzw. vollendet war. Denn schon ab dem 20. Parteitag der KPdSU 1956 begann die Restauration des Kapitalismus, die 1989 längst abgeschlossen war.

Zweitens, 1989 in der „Ära Gorbatschow“ wurde der Bankrott des staatlich organisierten Revisionismus offensichtlich, es wurden lediglich die letzten „sozialistischen“ Hüllen fallengelassen und offener Kapitalismus eingeführt, denn es war klar geworden, dass der revisionistische Staatskapitalismus nur eine schlechte Kopie des Originals war. Das hat also mit der „Niederlage des Sozialismus“ gar nichts zu tun.

Gegen diese antikommunistische Lüge, werden auf der Homepage auch Dokumente sowjetischer kommunistischer Kräfte aus den 60er Jahren zur Verfügung gestellt und analysiert und es wird positiv dargelegt was Kommunismus wirklich bedeutet, das „Einfache was so schwer zu machen ist“ (Brecht).

Auf unserer eigenen Homepage bieten wir weiter u.a. Material zu folgenden Punkten an:

1. Gegen antikommunistische Geschichtsfälschungen

  • Zum Spanischen Bürgerkrieg 1936
  • Gegen antistalinistische Lügen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg wie z.B. dem Nichtangriffsvertrag zwischen Nazi-Deutschland und der UdSSR von 1939
  • Zum Krieg von Nazi-Deutschland gegen die sozialistische UdSSR

2. Zum Kampf von Stalin und der KPdSU(B) gegen Bürokratismus und Revisionismus in den 30er Jahren